Achterbahnfahrt der Jünger in der Osterzeit
Jesus hat in den Jüngerinnen und Jüngern neue Hoffnung geweckt. Er hat sie inspiriert und ihnen Sinn gegeben. Und dann stirbt er den Kreuzestod. Plötzlich stehen sie vor dem Nichts, vor dem Aus. Wenn Sie einen lieben Menschen verloren haben, wissen Sie, wie sich das anfühlt. Nicht ein Tag, sondern Tag um Tag…
Die Hoffnungslosigkeit und Trauer sind bei den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus spürbar. Und da begegnet Ihnen Jesus zuerst unerkannt, erläutert ihnen die Schrift und es gehen ihnen die Augen auf, Erinnerungen werden wach. Danach begegnet Jesus seinen Freunden wieder als der Auferstandene. Es scheint alles gut, bis Jesus in den Himmel entrückt wird und unwiederbringlich ganz weg ist. Wieder sind sie allein.
Dieses Hin und Her der Jüngerinnen und Jünger erleben wir im Mai ganz undramatisch. Wir vertiefen uns in den Maiandachten, feiern die Erstkommunion unserer 3. Klässler*innen und pilgern Ende Monat feierlich gemeinsam nach Gamschol. Was macht das Hin und Her der Jüngerinnen und Jünger mit uns? Sind wir als hoffnungsvolle Pilger unterwegs im Heiligen Jahr? Für uns selber? Was bräuchten wir dazu? Können wir für andere Menschen Pilger der Hoffnung sein? Vielleicht für Kranke, oder Alleinstehende, die die Achterbahn der Trauer erleben…?
Wo Sie auch stehen, ich wünsche Ihnen eine frohe Osterzeit und Menschen entlang Ihres Weges.
Karl Anton Wohlwend, Seelsorger und Pfarreibeauftragter