Glaube scheint heute nicht mehr „in“ zu sein – doch wer mit dem traditionellen Reden von Gott nichts mehr anfangen kann, hat nicht unbedingt seinen Glauben verloren. Er hat sich möglicherweise für ein neues, weiteres spirituelles Bewusstsein geöffnet. Immer wieder im Leben brauchen wir daher neue Vorstellungen von Gott, vom Leben und von der Welt, weil die alten nicht mehr zu uns passen. Dabei legen wir die alten Bilder nicht einfach ab, sie bleiben in uns erhalten. Das Neue übersteigt das Alte, schliesst es dabei aber auch ein – wie ein Baum beim Wachsen immer neue Jahresringe um seinen Kern legt. Diese Entwicklung verläuft in beschreibbaren Stufen, von denen bisher acht erkennbar sind, eine neunte zeichnet sich bereits ab.
Tilmann Haberer hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter „Gott 9.0 – wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird“ (2010).